Gehen- ein wunderbarer Ausgleich zum Sitzen

Die Sonne scheint, die Vögel singen, alles wird grün und es blüht an jeder Ecke. Die Natur legt sich in Zeug, um uns Menschen aus dem Haus zu locken. Es ist Frühling! Zeit, die Muskeln aus dem Winterschlaf aufzuwecken und die Gelenke neu zu schmieren! Dafür braucht es keine großen Kraftanstrengungen oder schweißtreibende Aktivitäten. Fangen Sie doch einfach mal mit einem Spaziergang an.

Gehen ist eine alltägliche Aktivität, die oft als selbstverständlich angesehen wird. Doch aus körpertherapeutischer Sicht ist das Gehen viel mehr als nur eine Fortbewegungsform. Es spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Darauf möchte ich heute in diesem Blogbeitrag eingehen.

Was sind nun also die positiven Auswirkungen des Gehens?

Körperliche Auswirkungen des Gehens:
  1. Mobilisierung der Muskulatur: Beim Gehen werden verschiedene Muskelgruppen aktiviert, darunter die Bein-, Gesäß- und Bauchmuskulatur. Regelmäßiges Gehen trägt zur Beweglichkeit dieser Muskeln bei und verbessert die Körperhaltung und Koordination.
  2. Förderung der Knochengesundheit: Gehen ist eine gewichtsbelastende Aktivität, die zur Verbesserung der Knochenmineraldichte beiträgt. Es kann das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen reduzieren.
  3. Herz-Kreislauf-Gesundheit: Gehen ist eine gelenkschonende aerobe Aktivität, die das Herz-Kreislauf-System stimuliert. Regelmäßiges Gehen verbessert die Ausdauer, senkt den Blutdruck und reduziert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Mentale und emotionale Auswirkungen des Gehens:
  1. Stressabbau: Gehen in der Natur oder in angenehmer Umgebung kann Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Es fördert die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten „Glückshormonen“.
  2. Verbesserung der mentalen Klarheit: Gehen kann dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu steigern. Es ist eine Gelegenheit, abzuschalten, nachzudenken und frische Ideen zu generieren.
  3. Reduzierung von Angst und Depression: Regelmäßiges Gehen kann dazu beitragen, Symptome von Angst und Depression zu lindern. Es wirkt sich positiv auf die Stimmung aus und fördert ein allgemeines Gefühl von Wohlbefinden.

Wir gehen jeden Tag, ohne darüber nachzudenken, aber haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie komplex dieser scheinbar einfache Akt des Gehens tatsächlich ist?

Das Gehen ist ein komplexer Bewegungsablauf, der die Koordination verschiedener Muskelgruppen und Gelenke erfordert. Jeder Schritt besteht aus einer Abfolge von Phasen wie der Standphase, Schwungphase und Landephase. In jeder Phase arbeiten bestimmte Muskeln zusammen, um das Gleichgewicht zu halten, die Fortbewegung zu ermöglichen und Stöße abzufangen.

Wie gehen Sie?

Beobachten Sie sich doch mal beim Gehen. Spüren Sie, an welcher Stelle die Füße den ersten Kontakt zum Boden haben. Setzten beide Füße an der gleichen Stelle auf oder gibt es Unterschiede?  Welche Bereiche des Fußes nehmen Sie wahr, wenn der Fuß sich abrollt? Wie weit kommt das hintere Bein in Streckung? Können Sie eine Mitbewegung Ihres Beckens bei jedem Schritt spüren? Was passiert in Ihren Schultern und Armen?

Wenn Sie sich selbst oder auch Ihre Mitmenschen beim Gehen beobachten, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass man sehr unterschiedlich gehen kann. Bei manchen Menschen sieht das Gehen leicht und entspannt aus, bei anderen eher mühsam und anstrengend. Woran das liegen könnte und woraus entspanntes Gehen besteht, werde ich in meinem nächsten Blogbeitrag zum Thema machen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass bei Ihnen beim Gehen etwas nicht mehr richtig „rund läuft“, nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf. Ich schaue mir Ihr Gangbild an und erarbeite gemeinsam mit Ihnen Lösungen für mehr Leichtigkeit beim Gehen.