Behandlung von Schulterschmerzen – ein Vergleich von zwei Behandlungsmethoden

Haben oder hatten Sie schon mal Schulterschmerzen? Dann kennen Sie folgende Probleme: Jeder Griff nach oben in den Schrank schmerzt, das Jackeanziehen ist mühsam, den BH schließen sie nur noch vorne, den Föhn halten Sie mir der anderen Hand… . Da ist es doch selbstverständlich, dass Sie dieses Problem, das den Alltag so einschränkt, möglichst schnell wieder loswerden wollen. Deshalb waren Sie wahrscheinlich auch schon beim Arzt. Häufig lautet die Diagnose dann Impingement, Kalkschulter oder Frozen Shoulder. Wenn Sie mit diesen Diagnosen Krankengymnastik verschrieben bekommen, gibt es unzählige Methoden, wie Ihre Schulter behandelt werden kann. Jeder Therapeut hat da seine individuelle Herangehensweise. Zwei Methoden, mit denen ich arbeite, möchte ich Ihnen heute vorstellen: Die Pohltherapie und die Funktionelle Orthonomie und Integration (FOI). Beide Methoden haben recht unterschiedliche Denkansätze, ergänzen sich meiner Meinung aber sehr gut.

Schulterschmerzen aus Sicht der Pohltherapie® 

Eine schmerzhafte Schulter entsteht aus Sicht der Pohltherapie häufig durch ungünstige Körperhaltungen und daraus resultierenden Verspannungen. Wenn Sie zum Beispiel immer eingesunken am Schreibtisch sitzen, ist dabei Ihre Wirbelsäule gekrümmt, die Schultern nach vorne und vielleicht auch nach oben gezogen und der Kopf nach vorne geschoben. Die Muskeln im Bereich der Schultern, des Brustkorbs und des Nackens sind dabei angespannt. Wenn Sie diese Haltung über Wochen, Monate, Jahre beibehalten, passt sich die Muskulatur an und verkürzt, bis Sie sie willkürlich gar nicht mehr lockerlassen können.

Für eine Armbewegung im Schultergelenk ist es nötig, dass alle Muskeln rund um das Gelenk im Gleichgewicht sind und sich, je nach gewünschter Bewegungsrichtung, verkürzen oder auch verlängern können. Ebenso muss der Rumpf bei allen Armbewegungen über 90° in der Lage sein, sich mitzubewegen. Wenn nun die vorderen Schulter- und Brustmuskeln verkürzt sind, können diese nicht mehr genug nachgeben, um den Arm entspannt nach oben zu bekommen, sie leisten Widerstand. Das füht zu einer Dysfunktion des Gelenks, d.h. die Gelenkmechanik verändert sich und bestimmte Bereiche des Gelenks oder der umliegenden Strukturen bekommen zu viel Druck ab. Dadurch kann es zu Entzündungen und damit zu Schmerz kommen.

Behandlung von Schulterschmerzen mit der Pohltherapie® 

In der Pohltherapie suchen wir bei Schulterschmerzen deshalb immer nach verspannten und verkürzten Muskeln rund um das Gelenk. Aber auch der Rumpf und das Becken, bzw. die Körperhaltung insgesamt wird unter dem Aspekt betrachtet, was alles eine freie Armbewegung verhindern könnte. Das könnten z.B. auch Narben am Rumpf oder ein schiefes Becken sein. Wenn wir herausgefunden haben, welche Muskeln die Armbewegung einschränken, arbeiten wir zusammen daran, die Verspannungen zu lösen. Dazu gehört meistens auch, das umliegende Bindegewebe zu lockern und die Körperhaltung insgesamt wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Dadurch werden die gereizten Strukturen entlastet und können regenerieren. Die Armbewegung wird wieder leichter und der Schmerz kann abklingen.

Schulterschmerzen aus Sicht der Funktionellen Orthonomie und Integration (FOI)

Nach dem Denkmodell der Funktionellen Orthonomie und Integration (FOI), hängt die Beweglichkeit im Schultergelenk maßgeblich davon ab, dass alle Wirbel und das Becken im Lot und frei beweglich sind. Zum Beispiel müssen sich die Wirbel der BWS bei einer Armhebung zur Gegenseite neigen und drehen können. Wenn sie aber in der Gegenrichtung blockiert sind, können sie das nicht. Die Folge davon ist, dass auch die Armbewegung schwerer wird. Wollen Sie trotz allem weiterhin immer und immer wieder den Arm heben (vielleicht steht gerade eine Renovierung an), werden die Strukturen des Schultergelenks überlastet und entzünden sich. Dadurch entsteht ein Schmerz, wenn Sie den Arm wieder heben wollen.

Behandlung von Schulterschmerzen mit der FOI

Deshalb suchen wir bei der FOI immer zuerst nach Dysfunktionen an der Wirbelsäule und am Becken. Sind diese behandelt, lässt sich oft schon eine Verbesserung der Armbeweglichkeit feststellen. Erst in einem zweiten Schritt werden dann auch die zum Schultergelenk gehörenden Gelenke (inclusive Schlüsselbein und Schulterblatt) behandelt.

Eine effektive Kombination von Pohltherapie®  und FOI

Auch wenn die Denkmodelle der FOI  und der Pohltherapie recht unterschiedlich sind, bin ich der Meinung, dass sie sich bestens ergänzen. So versuche ich in meinen Behandlungen sowohl die Funktion der Wirbelsäule und Gelenke nach dem FOI-Modell zu untersuchen und zu behandeln, als auch die umliegende Muskulatur und das Bindegewebe gemäß der Pohltherapie. Dadurch sind aus meiner Sicht alle für eine Bewegung nötigen Strukturen berücksichtigt. Aus der Pohltherapie bekommen Sie dann noch das Körperbewusstseinstraining und Tipps und Hausaufgaben für Ihren Alltag zu Hause. Mit diesem Gesamtpaket hoffe ich, auch Ihnen bald effektiv weiterhelfen zu dürfen.

Sind Sie daran interessiert, diese Behandlungsmethoden auszuprobieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.